Harald Sommer, geboren am 12. 12. 1935 in Graz. Besuch der Mittelschule. Unter anderem tätig als Gärtner, Tankwart und Tiefdrucker, Kohlentrimmer und Leichenversorger. Er war auch Jazzmusiker und Zeichner. 1983 gründete er in einer ehemaligen Fleischfabrik in Graz ein nichtsubventioniertes Theater, in dem er sein eigenes Stück „Die Gemeindewohnung“ inszenierte. Sommer starb am 19.3.2021 in Graz.
* 12. Dezember 1935
† 19. März 2021
von J. Mathias Waberschek
Essay
„Und wenn Euch nicht klar ist, ob es sich bei mir überhaupt um einen autor handelt, dann bitte ich Euch, meinen namen überhaupt aus Eurem spiel zu lassen.“
Das schrieb Harald Sommer nach einem Streit an „Theater heute“. Wenn er auch ein streitbarer Autor war, ein Autor war er jedenfalls. Seine veröffentlichten und gespielten Dramen weisen ihn als solchen aus.
An seinem ersten Stück schrieb er ganze zehn Jahre. Später baute er es („Die Leute“) etwas um und aus: „Ein unheimlich starker Abgang“ ist das Ergebnis.
„Die Leute“ (oder auch: „DʼLeit“) handelt von einer nächtlichen Auseinandersetzung zwischen Mutter und Tochter. Nachdem die Mutter durch ihre Tochter Trost erfahren hat, gehen beide ins Bett.
Ob es sich dabei um einen „neuen Dialekt-Naturalismus“ (H. L. Arnold) oder „auch psychologisch vertieften Naturalismus“ (Hilde Spiel) handelt, kann anhand seines ...